Projekte
Seit 1998 werden am Lehrstuhl für Didaktik der Mathematik kontinuierlich (Drittmittel-) Projekte realisiert (siehe unten), evaluiert (vgl. „Dissertation Weigl“) und in der Folge in der Praxis eingesetzt.
LitCam Projekt
Mathematik (Mathematikunterricht) polarisiert. So sehr manche Schüler das Fach lieben, so sehr hassen es die anderen. Das Projekt „LitCam“ verfolgt u.a. das Ziel, Kindern, die der Mathematik eher reserviert gegenüberstehen, die bestehenden Vorbehalte in Richtung einer positiven Grundeinstellung zu verändern. Hierzu soll das Thema „Fußball“ als Katalysator und Hilfsmittel dienen.
In Kooperation mit dem Fanprojekts- Nürnberg, dem 1. FCN, dem Lehrstuhl für Didaktik der Mathematik der Universität Erlangen/Nürnberg sowie dem Medienzentrum Parabol, der Bayerischen Sportjungend und dem Bündnis für Familie erhalten Schüler wöchentlich 4 Stunden Fußball- und Mathematik-„Training“, das sie neben dem Sport auch für Lernen begeistern soll. Dem Alter und der Qualifikation der Schüler entsprechend werden dabei Kernkompetenzen gefördert, wie der Umgang und die Darstellung von Zahlen, mathematisches Argumentieren, Größenvorstellungen entwickeln oder „alltägliche“ Mathematik verstehen, um nur eine Beispiele zu nennen. Getragen durch den Motivator „Fußball“ werden Fragen geklärt, wie:
- Wie weit kann ich einen Fußball (durchschnittlich, maximal) schießen?
- Wie viele Klassenzimmer passen auf ein Fußballfeld?
- Wie viele Pakete Waschpulver braucht der Zeugwart des FCN pro Saison?
- Welche durchschnittliche (Sport-) Note hatte ein Club-Spieler in der Schule? usw.
Zum Abschluss des 1. Projektjahres erhalten die Schüler die Möglichkeit, ihre erarbeiteten Ergebnisse über die Plattform des 1. FCN der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Was ist LitCam?
Eines der Ziele der LitCam ist die Förderung von Zuversicht und mehr Chancengleichheit bei Kindern und Jugendlichen aus bildungsfernen und sozial schwachen Familien, verbunden damit oft die Förderung der Integration.
Die gegenwärtige gesellschaftliche Entwicklung zeigt, dass viele Kinder und Jugendliche trotz Schulpflicht nicht ein ausreichendes Bildungsniveau erreichen. In Deutschland verlassen jedes Jahr mehr als 65.000 Jugendliche (Quelle: Bildungsbericht 2010 von Bund und Ländern) die Schule ohne Abschluss. Ca. ein Fünftel der 15-jährigen Jugendlichen können nicht richtig lesen und schreiben und werden daher Schwierigkeiten haben, einen Arbeitsplatz zu finden.
Aus diesem Grunde startete die LitCam 2007 ihr erstes eigenes Projekt in Frankfurt. Die Idee: Durch die Kombination von Fußballtraining und Förderunterricht die Möglichkeit eines besseren sozialen und kommunikativen Verhaltens im Team zu ermöglichen und darüber hinaus das Interesse an Bildung und Kultur bei Jugendlichen aus bildungsfernem Umfeld zu wecken.
Das Projekt „Fußball trifft Kultur“ läuft mindestens über ein Schuljahr. Mindestens 24 Kinder, 2 Gruppen mit je 12 Teilnehmern, nehmen daran teil. Die Kinder erhalten 2 x wöchentlich Fußballtraining und danach Förderunterricht, der sich an den Bedürfnissen der Kinder orientiert. Das Fußballtraining erfolgt in Zusammenarbeit mit einem renommierten lokalen Fußballclub. Beim Förderunterricht wird auf die individuellen Bedürfnisse der Projektteilnehmer Rücksicht genommen, meist liegt der Schwerpunkt aber auf der Vermittlung der deutschen Sprache. Oft wird auch das Thema Fußball genutzt, ob z. B. beim Rechnen mit Fußballtabellen oder Lesen von Fußballbüchern.
Einmal monatlich findet ein kultureller Event statt. Dies kann ein Museumsbesuch, ein Rap-Poetry Workshop oder aber auch eine Rallye durch die Bibliothek sein.
Das erste „Fußball trifft Kultur“-Projekt startete 2007 in Frankfurt und wird bis heute weiter durchgeführt. 2008 folgten die Standorte Hamburg und Berlin und 2010 Stuttgart sowie ein neues „Fußball trifft Kultur“-Projekt speziell für Mädchen in Frankfurt. Im Februar 2011 begann ein weiteres Projekt in Gelsenkirchen.
Kooperationspartner der bundesweiten „Fußball trifft Kultur“-Projekte im Bereich Kultur ist seit September 2010 das DFB-Fußballmuseum. Ab 2011 finden die ersten Workshops „Mein Fußballmuseum“ in den verschiedenen Projektorten statt.
Das Projekt „Fußball trifft Kultur“ wurde im August 2007 für seinen innovativen Ansatz als „Ausgewählter Ort 2007“ der Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“ ausgezeichnet. Im Oktober 2010 erhielt das Projekt „Fußball trifft Kultur“ den Bildungspreis „Lernanstoß“ der Nürnberger Akademie für Fußball-Kultur.
Bessere Schulleistungen und besserer Umgang miteinander
„Ziel ist es, langfristig u. a. die Deutschkenntnisse der Schüler zu verbessern und ihnen so den Übergang auf eine weiterführende Schule zu ermöglichen“, erklärt Karin Plötz. Direktorin LitCam „Und der große Erfolg gibt uns recht: Wir haben beobachtet, dass die teilnehmenden Kinder sich auch im normalen Schulunterricht viel besser konzentrieren können und sich ihre Schulleistungen insgesamt erheblich verbessert haben. Auch der Umgang der Kinder miteinander hat sich zum Positiven gewandelt: Sie sind weniger aggressiv und ruhiger im Umgang mit ihren Mitschülern.“
(Siehe unter www.LitCam.de)
VHB Virtuelle Hochschule Bayern
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- VHB Computer im Mathematikunterricht
- VHB Grundlagen der Schulmathematik (Geometrie und Arithmetik) für Nürnberger Studierende
- VHB Grundlagen der Schulgeometrie
- VHB Grundlagen der Schularithmetik
- VHB Vorbereitung auf das schriftliche Staatsexamen
- VHB Brückenkurs: Einstieg in das Studium des Faches Mathematik
- VHB Grundlagen der Mathematik für die Grundschule
MatInEE
Mathematik für Ingenieure: Erfolgreich Einsteigen
Auf Anregung und in Zusammenarbeit mit Herrn Dr. Rathman vom Department Mathematik wurde das Repetitorium „Mathematik für Ingenieure“ inhaltlich und insbesondere fachdidaktisch überarbeitet. Die Schwerpunkte wurden auf eine kompetenzorientierte Konzipierung der Übungen und das Arbeiten mit einer konstruktiven Fehlerkultur gelegt. Dabei wurden auch die studentischen Tutoren in einer halbtägigen Fortbildung didaktisch geschult.
Seit dem WS 16/17 wird diese Zusammenarbeit von Fachwissenschaft und Fachdidaktik fortgesetzt und die Erkenntnisse, die sich auch aus einer Evaluation ergaben, fließen in eine Überarbeitung der Konzepte und Aufgaben ein.
Weitere Informationen finden Sie auf der Projektseite unter math.fau.de/MatInEE.
Fit für Quali

„Fit für Quali“ ist ein Projekt des Lehrstuhls für Didaktik der Mathematik der Universität Erlangen-Nürnberg, der IHK Nürnberg, der Regierung von Mittelfranken und von Lehrkräften an Nürnberger Mittelschulen (aktuell: HS Hummelsteiner Weg).
Dabei sollen 9.-Klässlern besondere Hilfen zum Erwerb des Qualifizierenden Hauptschulabschlusses und zum Übergang in die Berufsausbildung gegeben werden.
Die Aufgabe des Lehrstuhls für Didaktik der Mathematik ist es, in Zusammenarbeit mit Lehrern und Studierenden das Intensivtraining in Mathematik zu gestalten.
Ziele:
- Schüler sollen vor dem Quali nochmals zu höheren mathematischen Leistungen motiviert und trainiert werden.
- Hochschule und Schule sollen ihre Zusammenarbeit intensivieren und verstärkt Erfahrungen und Ideen austauschen.
- Studierende sollen diagnostische Kompetenzen erwerben und lernen, Defizite durch geeignete Maßnahmen auszugleichen. Dies soll ihnen insbesondere auch dabei helfen, effektive Unterrichtskonzepte zu entwickeln. Die Teilnahme am Projekt wird als Blockpraktikum anerkannt.
Organisation:
- Studierende werden im Wintersemester in einem „Vorbereitenden Seminar“ fachlich und didaktisch vorbereitet. In diesem Seminar werden Vorgehensweisen erarbeitet und immer wieder bereits an Schülergruppen getestet.
- Vor dem Intensivtraining hospitieren die Studierenden an der Schule und unterstützen dort die Lehrer insbesondere bei Differenzierungsmaßnahmen, um Erfahrungen mit dem Klassenunterricht zu sammeln.
- Für das eigentliche Intensivtraining werden Kleingruppen von Schülern abwechselnd an den Schulen und an der EWF von den Studierenden mit Unterstützung der Lehrer und Dozenten betreut.
- Die Trainingseinheiten umfassen für die Schüler 90 Minuten.
- Jede Schüler nimmt an insgesamt 6 Trainingseinheiten teil.
- Jeder Studierende betreut insgesamt 10 Trainingseinheiten.
Die Studierenden werden während der Betreuungsphase möglichst bei einer Gruppe von Schülern bleiben. Entsprechend werden Sie unterschiedliche Aufgabentypen betreuen. Wesentlich für den Erfolg der Schüler wird eine positive Verstärkung ihrer Fähigkeiten sein. Für die Aufgabenblätter sorgt je nach Betreuungsort die EWF oder die jeweilige Schule. Die Schüler müssen Handwerkszeug (1 leeres Heft, Regelhefte, vollständiges Schreib- und Zeichenmaterial, Taschenrechner, Formelsammlung etc., Vesper, …) mitbringen.